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TB Glarus Süd planen ein Fernwärme-Netz im Kleintal

Die Technischen Betriebe Glarus Süd (TBGS) wollen langfristig mehr Häuser mit Fernwärme heizen. Nach den Fernwärme-Verbünden in Linthal und Schwanden soll nun ein weiterer in Engi dazu kommen.

Südostschweiz
12.12.22 - 10:50 Uhr
Wirtschaft
Aus erster Hand: Sven Streiff, Leiter des Bereichs Fernwärme der TBGS, informiert Interessierte zum geplanten Fernwärme-Netz in Engi.
Aus erster Hand: Sven Streiff, Leiter des Bereichs Fernwärme der TBGS, informiert Interessierte zum geplanten Fernwärme-Netz in Engi.
Pressebild

Die Annahme des Energiegesetzes an der Landsgemeinde 2021 habe das Thema Heizen schlagartig in das Bewusstsein vieler Immobilienbesitzer zurückbefördert. Die TBGS sehen sich als öffentlich-rechtlicher Energieversorger dazu verpflichtet, den politischen Willen aufzunehmen und wo möglich Hand zu bieten, wie die TBGS in einer Mitteilung schreiben. Als Betreiberin der bestehenden Fernwärme-Verbünde in Linthal und Schwanden haben sich die TBGS dazu entschieden, gezielt weitere Projekte in diesem Bereich zu prüfen und gegebenenfalls zu realisieren. 

Die Weseta als Wegbereiterin

Bau und Betrieb eines Fernwärme-Verbundes sind komplexe Unterfangen, wie die TBGS weiter ausführen. Es müssten verschiedene Parameter stimmen, damit die Umsetzung des Projektes baulich Sinn mache und die Anlage später wirtschaftlich und mit erschwinglichen Preisen betrieben werden könne. Das traditionsreiche Textilunternehmen Weseta Textil aus Engi möchte künftig ihre Räume nachhaltig heizen und habe mit ihrer Initiative den Anstoss zum Projekt gegeben. Mittlerweile sind die Technischen Betriebe Glarus Süd alleine federführend, die Weseta Textil bleibe aber als wichtiger strategischer Partner an Bord. «Wir können mit unseren Räumlichkeiten eine beträchtlich Menge Heizenergie abnehmen und bieten zudem die Möglichkeit, in Teilen unserer bestehenden Infrastruktur die Heizzentrale zu erstellen», wie der CEO Conrad Peyer in der Mitteilung zitiert wird. 

Lokale Wertschöpfungskette als «Trumpf»

Die Technischen Betriebe Glarus Süd informierten anfangs Dezember in der Turnhalle Engi zahlreiche interessierte Einwohnerinnen und Einwohner zum geplanten Fernwärme-Projekt. Sven Streiff, Leiter des Bereichs Fernwärme bei den TBGS, betonte den Vorteil der lokalen Wertschöpfungskette. Die Waldhackschnitzel, welche bereits bei den Anlagen in Linthal und Schwanden als Energieträger dienen, werden direkt von der Gemeinde Glarus Süd bezogen. Die TBGS gehen jetzt in die nächste Phase des Projektes. Anfang 2023 werden definitive Interessensbekundungen eingeholt, sodass ein allfälliger Investitionsentscheid Mitte 2023 gefällt werden kann. (mitg/gos)

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