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Die «Chalchi» Netstal legt bald mit dem Bau ihrer Seilbahn los

Die Kalkfabrik Netstal will Mitte 2024 in ihrem neuen Steinbruch Kalk und Stein abbauen. Zuerst wird nun für den Bau einer neuen Materialseilbahn gerodet – und später wird gesprengt. 

Ueli
Weber
10.01.23 - 04:30 Uhr
Wirtschaft
25 Tonnen Nutzlast: Die Kalkfabrik wird Gestein und Kalk aus dem neuen Abbaugebiet bei Gründen (oben links) mit einer Materialseilbahn zum Grund des alten Steinbruchs (unten rechts) transportieren. 
25 Tonnen Nutzlast: Die Kalkfabrik wird Gestein und Kalk aus dem neuen Abbaugebiet bei Gründen (oben links) mit einer Materialseilbahn zum Grund des alten Steinbruchs (unten rechts) transportieren. 
Archivbild Sasi Subramaniam

Die Kalkfabrik Netstal erschliesst einen neuen Steinbruch nördlich ihres heutigen Abbaugebietes. Wie das Unternehmen am Montag mitteilte, beginnt sie demnächst mit dem Bau einer neuen Materialseilbahn. Diese soll Kalk und Gestein vom neuen Abbaugebiet Gründen zum Fabrikgelände runterbefördern. 

Zuerst sollen am Berg knapp zwei Hektaren Wald gerodet werden, teilt die Kalkfabrik auf Nachfrage der «Glarner Nachrichten» mit. Damit soll zusätzlicher Platz für den sogenannten Installationsplatz und die Bergstation der Seilbahn geschaffen werden. Später werde dafür auch gesprengt. Der Wanderweg von der Kalkfabrik nach Gründen ist bereits seit Anfang Dezember für den Ausbau der Waldstrasse gesperrt, welche das Gebiet erschliesst. Die Sperrung soll bis ins Frühjahr andauern. Neben Gründen im Norden erschliesst die Kalkfabrik auch ein Abbruchgebiet südlich des heutigen Steinbruches, welches als Elggis Süd bezeichnet wird. 

Beladen wird nur bei geschlossenen Türen

Die Erschliessung der neuen Abbaugebiete und der spätere Abbau sollen möglichst leise verlaufen, verspricht die Kalkfabrik. Die Bergstation hat Türen, die geschlossen werden, wenn die Materialseilbahn beladen wird. Die Gebäude werden in Beton gebaut und im Falle der Bergstation mit Lärmschutzelementen ausgekleidet, wie sie etwa entlang von Autobahnen eingesetzt werden. Die Talstation am Grund des heutigen Steinbruchs wird zum Dorf hin zudem mit einer zusätzlichen massiven Betonwand versehen. Diese soll den Lärm einfangen, der beim Beladen der Dumper entsteht. 

Die neue Materialseilbahn muss rund 210 Höhenmeter überwinden. Sie wird dabei von zwei Stützen in der Höhe von 21 und 30 Metern getragen. Die Bergstation ist gemäss Baueingabe rund 22 Meter lang, 14 Meter breit und 18 Meter hoch – genug für einen Trax, um ins Gebäude hineinzufahren und seine steinige Fracht durch ein Loch im Boden in die Transportmulde zu schütten. Deren Nutzlast beträgt rund 25 Tonnen. 

Eine Begleitkommission wird gemäss Mitteilung der Kalkfabrik Renaturierungsmassnahmen planen. Sie besteht aus Vertretern des Kantons, der Gemeinde Glarus und von Umweltverbänden. 

Abbau soll 2024 beginnen

Gemäss Kalkfabrik gab es keine Einsprachen gegen die Bauprojekte, welche mit dem Ausbau des Abbruchgebietes verbunden sind. Das zeige die starke Unterstützung der Bevölkerung für das Vorhaben. Die Stimmberechtigten hatten den Überbauungsplänen an der Gemeindeversammlung vom 27. November zugestimmt. 

Die Kalkfabrik will ab Mitte 2024 im neuen Steinbruch Kalk und Gestein abbauen. «Dank dem neuen Kalksteinbruch nutzen wir eine wertvolle heimische Ressource», wird Heinz Marti, Geschäftsführer der Kalkfabrik, in der Medienmitteilung zitiert. Die Erschliessung der neuen Rohstoffressourcen sichere die Zukunft des Unternehmens und seiner 50 Arbeitsplätze für die nächsten Jahrzehnte. Die Herstellung von Weisskalk, Kies und Schotter sind die Standbeine der Chalchi. 

Ueli Weber ist stellvertretender Redaktionsleiter der «Glarner Nachrichten». Er hat die Diplomausbildung Journalismus am MAZ absolviert und berichtet seit über zehn Jahren über das Glarnerland. Mehr Infos

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Dann ist es ja auch an der Zeit a) das die Aus und Einsichtplattform auf der 3 Ebene von der Kalchi realisiert wird, und b) mit dem dazu führenden "obderSACH Weg " von Ennetbühls zu stande kommt.
Sie hat ja das bekommen was sie wollte.

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