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Schwingen in Glarus: Auch ein König hat einmal klein angefangen

Zum dritten Mal ist im Volksgarten in Glarus «Schwingen in der Stadt» ausgetragen worden. Integriert ist auch der «Glarner Buebä-Schwinget», in dem drei Kategoriensieger ermittelt wurden.

Südostschweiz
05.09.23 - 17:28 Uhr
Schwingen
Die Sieger des Glarner «Buebä-Schwingets»: Nino Marti (von links), Jan Bommer und Robin Trümpi mit ihren Siegermunis.
Die Sieger des Glarner «Buebä-Schwingets»: Nino Marti (von links), Jan Bommer und Robin Trümpi mit ihren Siegermunis.
Bild Taria Hösli

von Taria Hösli

Unter dem Motto «Werde ein Schwingerkönig» organisierte der Glarner Schwingerverband mit den beiden Schwingklubs Glarus Mittelland und Niederurnen und Umgebung zusammen mit Visit Glarnerland das kleine Schwingfest in der Stadt. Zu diesem Anlass wurde die Wiese bei der Rollbar in Glarus kurzerhand zur gemütlichen Schwingarena hergerichtet. Am Vormittag fand im Sägemehlring das offizielle Schnupperschwingen statt, an dem interessierten Knaben und Mädchen die Möglichkeit geboten wurde, sich mit dem Schwingsport vertraut zu machen.

Bei herrlichem Spätsommerwetter wurde dieses Angebot von zahlreichen begeisterten Kindern genutzt. Unter fachkundiger Anleitung der Glarner Nachwuchsschwinger wurde den «Frischlingen im Sägemehl» gezeigt, wie man die Zwilch­hosen richtig anzieht, korrekt zusammengreift, einen Gammen, Kurzzug oder Fussstich ausführt, und wie man nach einem Gang dem Verlierer das Sägemehl vom Rücken wischt. Unterstützt wurden die Jungschwinger von Markus Figi, dem Trainingsverantworltichen Jungschwingen vom Schwingklub Glarus Mittelland.

Mit dem Eidgenossen im Ring

Im Laufe des Vormittages tauchte auch Roger Rychen in der Schwing­arena auf und bot den Nachwuchsathleten die Möglichkeit, einmal mit einem dreifachen Eidgenossen zusammenzugreifen und sie spüren zu lassen – vorsichtig und rücksichtsvoll natürlich –, welche Kräfte in einem Duell mit einem Spitzenathleten wirken. Ebenfalls erzählte Rychen von seiner Wettkampfsaison, wie er sich auf einen Wettkampf vorbereitet oder wie ihm das auswärts Übernachten behagt, welche eine Rolle seine Familie während der Wettkampfsaison einnimmt und wie er sich nach einem durchzogenen Schwingfest wieder aufbaut und nach vorne orientiert.

«Ich kann mir durchaus vorstellen, mich dereinst im Nachwuchssektor zu engagieren.»

Roger Rychen, Glarner Spitzenschwinger

«Auch mit bald 32 Jahren fühle ich mich noch nicht als Routinier. Im Moment lege ich den Fokus klar auf meine eigene Laufbahn und möchte noch das Maximum aus mir herausholen. Ich kann mir aber durchaus vorstellen, mich dereinst im Nachwuchssektor zu engagieren», so Rychen. Nachdem er seinen Fans Autogramme verteilt hatte, gesellte er sich mit seiner Familie unter die ­Zuschauer und verfolgte bis in den Nachmittag hinein, wie sich die Jungschwinger im Sägemehl duellierten.

Siegermunis sogar für die Buben

Nach dem Mittag liessen sich 27 Jungschwinger und Schnupperschwinger zum Glarner «Buebä-Schwinget» einteilen. Kollegial und mit viel Freude wurde in drei Kategorien um den ­Tagessieg und den Siegerpreis, einen Holzmuni, gekämpft.

Nach fünf lebhaften, mit viel Herzblut ausgeführten Gängen, standen sich im Schlussgang der jüngsten Kategorie (Jahrgänge 2014 bis 2017) der Molliser Jack Lütschg und der Weesner Robin Trümpi gegenüber. Trümpi behielt die Oberhand. Stolz durfte er von Maya Rhyner von Visit Glarnerland den Holzmuni in Empfang nehmen.

In der mittleren Kategorie (Jahrgänge 2011 bis 2013) kämpfte sich wie bereits in den Vorjahren Nino Marti aus Haslen in den Schlussgang vor. Sein Gegner, Jonas Beglinger aus Filzbach, war Marti körperlich klar unterlegen und musste den Sieg denn auch dem Grosstaler überlassen. Marti, der seit August die Sportschule in Glarus besucht, freute sich über den gewonnenen Holzmuni.

In der ältesten Kategorie zeigten die Jahrgänge 2008 bis 2010 bereits attraktiven Schwingsport. Manchmal konnte man bei den Duellen kaum hinsehen, weil der Sägemehlring fast ein bisschen zu klein war. In der Endausmarchung standen sich Jan Bommer aus Mitlödi und Fridolin Figi aus Luchsingen gegenüber. Bommer, der den Sieg im Vorjahr noch Mauro Hösli hatte überlassen müssen, sicherte sich nach einem intensiven Kampf den ­Tagessieg und freute sich über den Muni, dem er sogleich den Namen ­Sinisha (nach seinem Vorbild Sinisha Lüscher) gab.

Das Ziel ist erreicht worden

Das Ziel, die Kollegialität innerhalb des Nachwuchses, die Freude und das Interesse am Schwingsport und natürlich die Hoffnung, dereinst einen Schwingerkönig aus dem Glarnerland zu stellen, ist mit diesem Anlass, der tadellos organisiert war, mehr als erreicht worden.

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