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Der ehemalige Churer Bischof Vitus Huonder ist tot – zuvor hat ihn Bischof Bonnemain noch besucht

Vitus Huonder, emeritierter Bischof von Chur, ist am Mittwoch gestorben. Er erlag einer Krankheit. Huonder lebte im Institut Sancta Maria in Wangs. Kurz vor dem Tod besuchte ihn Bischof Bonnemain.

Südostschweiz
03.04.24 - 16:59 Uhr
Politik
Ist verstorben: Der ehemalige Churer Bischof Vitus Huonder. Hier beim Händeschütteln mit Papst Franziskus zu sehen.
Ist verstorben: Der ehemalige Churer Bischof Vitus Huonder. Hier beim Händeschütteln mit Papst Franziskus zu sehen.
Bild Keystone

Wie die Priesterbruderschaft St. Pius X. auf ihrer Homepage mitteilte, ist der ehemalige Churer Bischof Vitus Huonder am Mittwoch nach schwerer Krankheit gestorben. Um 13.50 Uhr ist er im Institut Santa Maria in Wangs erlegen, ergänzt das Bistum Chur. 

Der 81-jährige Huonder war Mitte März mit einer unerwarteten Krankheit ins Kantonsspital Graubünden eingeliefert worden. Am Palmsonntag konnte der amtierende Churer Bischof Joseph Maria Bonnemain im Spital mit ihm sprechen und brachte ihm aus der Eucharistiefeier in der Kathedrale gesegnete Palmzweige mit. Details zu Huonders Erkrankung wurden nicht bekannt. 

Gespräch über das Begräbnis

Am Ostermontag besuchte Bischof Bonnemain Huonder nochmals in Wangs, wie das Bistum Chur mitteilt. Die beiden hätten offen über das wohl bevorstehende Begräbnis gesprochen und die bereits im Jahr 2022 dem Ordinariat in Chur schriftlich mitgeteilte Entscheidung des Bischofs, nicht in Chur begraben zu werden. Bonnemain versicherte sich am Ostermontag nochmals ausdrücklich, ob dieser, sein Entschluss immer noch derselbe sei und machte ihn darauf aufmerksam, dass wahrscheinlich viele seine Entscheidung nicht nachvollziehen werden könnten, da üblicherweise die Bischöfe des Bistums vor der Kathedrale in Chur bestattet werden, so das Bistum. Huonder habe nochmals ausdrücklich bekräftigt, dass dies sein letzter Wille sei: Er möchte in der Nähe von Bischof Marcel Lefebvre bestattet werden. Darauf versicherte ihm Bischof Bonnemain, dass er selbstverständlich seinen Willen respektieren werde. So wird der Verstorbene in Ecône im Wallis beigesetzt werden. Die genauen Details zum Requiem und der Beerdigung werden die Verantwortlichen der Priesterbruderschaft Pius X. zu gegebener Zeit bekannt geben.

«Ich werde seinen letzten Willen respektieren.»

– amtierender Bischof Joseph Maria Bonnemain

«Bischof Joseph Maria und das Bistum Chur danken und anerkennen ihm alles Gute, das er in seinen verschiedenen Ämtern während vieler Jahre geleistet hat.» In der Kathedrale Chur werde zum Andenken an den Verstorbenen ein Requiem stattfinden. Wie es im Schreiben heisst, werden genauere Angaben baldmöglichst bekannt gegeben.

Bistum von 2007 bis 2019 geleitet

Huonder hatte sich nach seiner Emeritierung im Mai 2019 ins Institut Sancta Maria in Wangs im Kanton St. Gallen zurückgezogen, das von der Priesterbruderschaft St. Pius X. geführt wird.

Ein Bild von 2012: Der ehemalige Churer Bischof Vitus Huonder ist gestorben.
Ein Bild von 2012: Der ehemalige Churer Bischof Vitus Huonder ist gestorben.
Bild Archiv

Huonder verliess den Bischofssitz in Chur im Mai 2019 nach knapp zwölf Jahren im Amt. Er zog sich zurück ins St. gallische Wangs, ins Knabeninstitut Santa Maria der Priesterbruderschaft. Mit dem Bistum Chur hatte er nichts mehr zu tun.

Huonder hätte eigentlich bereits zuvor, am Ostersonntag 2019, seinem 77. Geburtstag, im Bischofsamt abtreten sollen. Seine Nachfolge war damals aber noch nicht geregelt, bis Papst Franziskus den Walliser Peter Bürcher zum Apostolischen Administrator in Chur ernannte. (sda/red)

Vitus Huonder wurde am 21. April 1943 in Trun geboren. Er besuchte das Gymnasium der Benediktinerschule Disentis. Sein bischöflicher Wahlspruch lautete «Instaurare omnia in Christo» – «Alles in Christus erneuern». Bischof Vitus Huonder leitete die Diözese Chur bis am 21. April 2017 als Diözesanbischof und danach noch als Apostolischer Administrator bis am 20. Mai 2019. Seine letzten Lebensjahre verbrachte der emeritierte Bischof im Institut Santa Maria in Wangs.

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