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Glarnersteg Luchsingen: Die Erfolgsgeschichte von Peter Disch geht weiter

Peter Disch aus dem Glarnersteg hat einen Job bei der Post gefunden – das ist keine Selbstverständlichkeit. Es ist ein Pilotprojekt, das seit 2022 läuft und welches nun erfolgreich umgesetzt wird.

Südostschweiz
29.08.23 - 10:00 Uhr
Leben & Freizeit
Grosse Freude: Peter Disch darf zweieinhalb Tage in den Poststellen von Glarus, Schwanden und Netstal arbeiten.
Grosse Freude: Peter Disch darf zweieinhalb Tage in den Poststellen von Glarus, Schwanden und Netstal arbeiten.
Pressebild

Menschen mit Behinderung nach Möglichkeit in den Arbeitsmarkt zu integrieren, gehört zu den ständigen Herausforderungen des Glarnerstegs. Die Einrichtung in Luchsingen unterstützt Menschen mit einer geistigen oder körperlichen ­Behinderung, ihr Leben möglichst selbstbestimmt zu gestalten. Zusammen mit der Schweizerischen Post wurden während zweier Jahre intensiv Arbeitsmöglichkeiten getestet, wie der Glarnersteg mitteilt. Das Pilotprojekt werde nun definitiv umgesetzt. Peter Disch freut dies: Er ist einer von 13 Mitarbeitenden, die bereits in der Pilotphase bei der Post arbeiten durfte und nun definitiv bleiben darf.

Für diese Menschen sei es herausfordernd, Arbeitgeber zu finden, die sich darauf einlassen wollen. Umso mehr freue es den Glarnersteg, dass die Schweizerische Post als eine der grössten Arbeitgeberinnen der Schweiz eine Vorbildfunktion übernimmt. «Jetzt gibt die Post Menschen aus dem ergänzenden Arbeitsmarkt noch systematischer eine Möglichkeit, am allgemeinen Arbeitsmarkt teilzuhaben. Denn ein Pilotprojekt, das seit 2022 lief, hat gezeigt, dass das Angebot eine echte Chance für alle Beteiligten ist», sagt Markus Hauser, Geschäftsführer des Glarnerstegs. Weiter glaubt er, dass das Pilotprojekt nicht zuletzt auch deshalb erfolgreich war, weil alle Parteien am gleichen Strick gezogen haben und der Glarnersteg bei der Integration aktiv mitgewirkt hat.

Briefkästen leeren und Pakete sortieren

Peter Disch hat bis vor Kurzem ausschliesslich in der Werkstatt Luchsingen des Glarnerstegs gearbeitet. 2022 wurde ihm die Möglichkeit angeboten, an einem Pilotprojekt der Post mitzumachen. An zweieinhalb Tagen pro Woche darf er in den Poststellen Glarus, Schwanden und Netstal mitarbeiten. Briefkästen leeren, Pakete sortieren und Daten einscannen, gehören zu seinen Aufgaben.

«Es macht mich unglaublich stolz, dass ich für das Pilotprojekt der Post ausgesucht worden bin.»

Peter Disch, arbeitet bei der Post

An den restlichen Werktagen arbeitet Disch nach wie vor in der Werkstatt Luchsingen. Die Anstellung bei der Post läuft über den Glarnersteg, sodass er nur einen Arbeitgeber hat. Peter Disch werde bei Bedarf durch einen Jobcoach des Glarnerstegs unterstützt – auch dann, wenn er für die Post arbeitet. Unterstützung brauche er aber höchst selten. Er habe sich bei den Postfilialen gut eingearbeitet und die Teams haben ihn herzlich integriert. «Es macht mich unglaublich stolz, dass ich für das Pilotprojekt der Post ausgesucht worden bin», sagt Peter Disch und ergänzt: «Ich bin ein anderer Mensch geworden, seit ich auf der Post arbeiten darf.»

Die Freude ist gegenseitig. Brigitte Schmid, die als Postangestellte eng mit Peter Disch zusammenarbeitet, sagt: «Peter ist unser Sonnenschein und ergänzt das Team positiv.»

Das Bangen hat ein Ende

Für Peter Disch war von Anfang an klar, dass es sich um ein Pilotprojekt handelt. Jetzt ist er überglücklich, dass «Inklusion Post Netz» definitiv eingeführt wird, wie er sagt: «Die Abwechslung gefällt mir. Die Postkunden kennen mich und ich fühle mich in allen drei Postfilialen wohl.»

Anouk Haldemann, Projektleiterin bei der Post, ist ebenfalls zufrieden mit dem Projektausgang. «Am meisten freut mich, dass sich so viele Menschen bei Post Netz für das Thema begeistern und sich auf die neue Situation einlassen. Durch das Vorhaben werden Begegnungen geschaffen, die dazu beitragen, Inklusion zu leben.» (eing)

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Freut mich für ihn.
Endlich werden in der Schweiz auch solche Projekte unterstützt. Jeder Mensch hat das Recht IN der Arbeits/ und Gesellschaftswelt integriert zu werden.

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