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Tipps und Tricks wie eure Pflanzen die kalten Monate überstehen

Ein Experte verrät, wie Pflanzen mit unserer Hilfe den Winter gut und gesund hinter sich bringen können.

Bündner Woche
15.11.23 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Wollen gepflegt werden: Pflanzen brauchen auch vor und während dem Winter ein bisschen Pflege.
Wollen gepflegt werden: Pflanzen brauchen auch vor und während dem Winter ein bisschen Pflege.
Bild Jasmin Klucker / Jasmin Klucker

von Jasmin Klucker

Der Schutz unserer Gärten im Winter ist wichtig, und da das alpine Klima kalte Temperaturen, Schnee und Frost mit sich bringt, muss man gewisse Dinge beachten, um unsere Pflanzen heil durch den Winter zu bringen. Die «Büwo» gibt zusammen mit Markus Bösch, Filialleiter Do It Küblis, Tipps, wie es Ihnen mit den richtigen Hilfsmitteln und ein bisschen Zeit gelingt, Ihren Garten auch über Winter in Schuss zu halten. Die Tipps und Tricks können für jede Höhenlage ein bisschen variieren. Je nachdem, wie viel Schnee in der jeweiligen Region fällt, muss man anders gärtnern. Das Wichtigste ist, dass man sich immer gut beraten lässt beim Kauf der Hilfsmittel. So kann Ihnen nichts mehr im Wege stehen beim Einwintern des Gartens.

Markus Bösch, Filialleiter Do It Küblis.
Markus Bösch, Filialleiter Do It Küblis.

Tipp vom Profi – richtig einkaufen: «Wenn diese Dinge vorhanden sind, kann man mit dem Einwintern der Pflanzen beginnen: Jurteseil zum Einwickeln, eventuell eine Kälteschutzmatte, Pfosten, um Bäume und Büsche zu stützen, wenn für die Zimmerpflanzen zu wenig Licht vorhanden ist, eine Pflanzenlampe.»

Wenn man einen Garten besitzt, sollte man darauf achten, dass man winterharte Pflanzensorten kauft. Es hilft, sich beim Kauf der Pflanzen zu informieren, welche widerstandsfähig gegenüber Frost sind. Weiter geht es mit der Bodenfeuchtigkeit, auch die spielt eine wichtige Rolle. Das Abdecken des Bodens mit einer Schicht Mulch hilft, die Bodenfeuchtigkeit zu erhalten, und schützt die Wurzeln vor extremen Temperaturen. Verwenden Sie organischen Mulch wie zum Beispiel Laub oder Stroh, so kann man unnötige Abfälle verhindern. Die Bewässerung spielt eine grosse Rolle, um die Pflanzen vor Frostschäden zu schützen. Wichtig ist, dass man die Pflanzen im Herbst vor dem ersten Frost einsetzt und ausreichend bewässert. Wenn empfindliche Pflanzen stark dem Wind ausgesetzt sind, empfiehlt sich ein Windschutz wie zum Beispiel Zäune, Hecken oder Windschutz-Netze. Bei starkem Frost sollte man die Pflanzen mit Frostschutzdecken oder Vlies abdecken, das schützt die Pflanze vor Schnee und niedrigen Temperaturen.

In den höher gelegenen Orten kann es gut möglich sein, dass über Nacht Schnee fällt. Nach nächtlichem Schneefall kann man den Schnee sanft von den Zweigen schütteln. Besonders empfehlenswert ist dies bei schwerem und nassem Schnee, damit die Äste unter der schweren Last nicht brechen. Wenn man junge Bäume hat, sollte man diese im Winter besonders gut schützen. Das gelingt mit Baumschutzmanschetten oder gurten, welche das Wachstum fördern und Schäden verhindern. 

Topfpflanzen, die es im Sommer auf unseren Balkonen schön warm hatten, sollten Sie im Winter isolieren. Dies funktioniert mit einem speziell isolierten Topf. Oder die Töpfe werden mit Isoliermaterial umwickelt. So können Sie auch im Winter den Balkon mit ihren grünen Kollegen teilen.

Tipp vom Profi – schützen vor Kälte: «Ich empfehle zum Einpacken der Pflanzen Naturprodukte wie Schafwollvlies.»

Zimmerpflanzen

Bei den Zimmerpflanzen sollte man darauf achten, dass sie auch in den dunklen Monaten genügend Licht bekommen. Wenn dies nicht vorhanden ist, gibt es Pflanzenlampen. Nebst dem Licht sollte man darauf schauen, dass man die Zimmerpflanze vor Zugluft und trockener Heizluft schützt. Aber aufgepasst, nicht alle Zimmerpflanzen sind allergisch gegen die Heizluft, es gibt einige, die das nicht stört. So zum Beispiel der Gummibaum. Er erfreut mit seinen starken Blättern. Weitere Zimmerpflanzen, die den Winter grüner machen, ist die Efeutute. Sie ist das Rapunzel unter den Pflanzen. Die jede Wohnung zu einem einzigartigen Jungle macht. Die Sukkulente ist besonders für Menschen geeignet, die pflegeleichte Pflanzen bevorzugen. Sie speichert das Wasser in den Blättern, durch das braucht die Pflanze selten Wasser. Zu guter Letzt die Glücksfeder, sie gehört zu den beliebtesten Zimmerpflanzen und ist ein echter Hingucker in jedem Raum, auch in den Räumen, bei denen wenig bis gar kein Licht eindringt.

Richtig düngen und giessen

Zum Thema Dünger und Wasser: Dünger wird im Winter nicht mehr benötigt, da die Pflanzen weniger Energie verbrauchen. Beim Giessen heisst es: Weniger ist mehr. Da sie nicht so aktiv sind wie im Sommer, brauchen die Pflanzen im Winter fast kein Wasser. Leider sind unsere grünen Freunde im Winter anfälliger auf Schädlinge, das, weil sie im Ruhemodus sind und ihr Immunsystem nicht mehr so stark reagieren kann. Beobachten Sie beim Reinigen der Blätter genau, ob die Pflanze gesund ist. Für den Fall, dass Sie an Ihren Pflanzen Schädlinge entdecken, stehen Ihnen im Handel zahlreiche Mittel zur Bekämpfung zur Verfügung. Achten Sie darauf, zu natürlichen Mitteln zu greifen. Eingestaubte Pflanzenblätter kann man mit einem Staub- oder Mikrofasertuch oben und unten vorsichtig abwischen. Wenn Sie kein Tuch zur Stelle haben, kann man sie auch lauwarm mit einem sanften Strahl in der Dusche abduschen. Ausgenommen sind behaarte, weiche, schuppige oder wachsartige Blätter.

Tropische und mediterrane Pflanzen

Tropische Pflanzen wie Strelitzie und Bananenstaude können während ihrer Wintersiesta sogar etwas wärmer platziert werden, zum Beispiel neben dem Sofa. Sorgen Sie nur dafür, dass die Erde feucht bleibt. Bei den mediterranen Pflanzen sollte man wissen: Sie sind keine Fans von Kälte, Regen und Wind. Überwintern Sie sie daher im Haus oder wenn vorhanden Gewächshaus an einem hellen Ort bei Temperaturen von fünf bis zehn Grad. Nahrung ist nicht notwendig, dafür aber ab und zu einen Schluck Wasser, damit sie nicht austrocknen. Bespiele für Pflanzen, die man geschützt überwintern muss:
Olive, Rosmarin, Zitrus.

Tipp vom Profi – Farbe an Weihnachten: «Die Amaryllis ist eine riesige Knolle. Setzen Sie sie jetzt und sie wird an Weihnachten blühen. Achteten Sie darauf, dass sie an einem hellen Ort steht, jedoch nicht in direktem Sonnenlicht. Gegossen wird nur in den Untersetzer, die Zwiebel bleibt trocken.»

Markus Bösch ist es wichtig zu betonen, dass auch in der Adventszeit blühende Pflanzen gekauft werden können. Ein Beispiel ist die Amaryllis, die mit ihren schönen, kräftigen, roten, Blüten überzeugt.

Ein Refugium für Tiere schaffen

Bei den ganzen Gartenarbeiten sollte man die Tiere nicht vergessen. Auch sie brauchen einen Ort, an dem sie in aller Ruhe überwintern können. Wir können unseren Teil dazu beitragen. Unsere Gärten müssen nicht immer perfekt aufgeräumt sein, Ast - und Laubhaufen sollten liegengelassen werden. Kleine Tiere finden nämlich genau dort Schutz. Achten Sie beim Aufräumen darauf, einen Laubrechen zu benutzen und kein Laubbläser. Dieser erschreckt die Tiere.

Tipp vom Profi – weniger Ordnung im Garten: «Das gesammelte Laub kann, gemeinsam mit abgeschnittenen Ästen und Pflanzenstängeln, problemlos als Haufen unter Sträucher oder nahe der Hecke deponiert werden. Diese Haufen sind Refugien, die Tieren zum Überwintern, als Kinderstube und als Lebensraum dienen.»

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