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Das Herzstück der Käserei Sufers ist eingetroffen

Das neue Kessi für die Sennerei Sufers steht seit Mittwoch an seinem Platz. Es wird schon bald dazu dienen, 400’000 Liter Milch pro Jahr zu Biokäse zu verarbeiten.

Jano Felice
Pajarola
24.06.23 - 04:30 Uhr
Wirtschaft
Schwerarbeit: Das neue Käsekessi wird in den Rohbau der künftigen Sufner Sennerei gewuchtet.
Schwerarbeit: Das neue Käsekessi wird in den Rohbau der künftigen Sufner Sennerei gewuchtet.
Bild Naturpark Beverin

Beim Dorfeingang von Sufers entsteht seit dem vergangenen Sommer die neue Sennerei. Die Bauarbeiten sind dank des milden Winters zügig vorangekommen, wie es in einer Medienmitteilung der Genossenschaft Sennerei Sufers heisst; schon Mitte Mai habe man den Dachstuhl aufrichten und wenig später die Ummantelung für das neue Käsekessi vorbereiten können.

Keine andere Bündner Käserei verarbeitet so viel Ziegenmilch

Seit Mittwoch ist nun auch der Kupferkessel selbst angeliefert und eingesetzt – ein wichtiger Schritt zur Aufrechterhaltung der lokalen Milchverarbeitung, so die Genossenschaft. «Mit diesem Kessi und der ganzen Infrastruktur können wir endlich wieder zeitgemäss Käse produzieren», wird Genossenschaftspräsident Markus Meuli in der Mitteilung zitiert. 

Bis es so weit ist, gibt es im Rohbau aber noch einiges zu tun. Unter anderem gilt es, die Wohnung für die künftige Käserfamilie inklusive Büroräumlichkeiten im oberen Geschoss fertigzustellen, im Parterre die Käserei und im Untergeschoss die Lagerräume. In der Sennerei Sufers werden rund 400’000 Liter Milch pro Jahr zu Käse verarbeitet werden; mehr als 120’000 Liter davon sind Ziegenmilch, 25’000 Liter stammen von Schafen. Damit helfe der Betrieb auch dabei, den Wert des Kleinviehs zu erhalten. «Keine andere Käserei in Graubünden verarbeitet so viel Ziegenmilch», heisst es in der Mitteilung. «Wir wollen unseren Landwirtinnen und Landwirten helfen, ihre Existenz zu sichern», so Meuli. «Ohne Sennerei wäre es hier insbesondere mit der Kleinviehhaltung vorbei.»

Anfang 2024 soll der erste Käse aus der neuen Sennerei bereit sein

Der Neubau wird zudem über einen zeitgemässen Verkaufsbereich verfügen; ein grosszügiges Fenster soll den Blick auf die Produktionsräume freigeben. Auch die Anlieferung der Milch und der Abtransport von Produkten werde mit der neuen Infrastruktur um ein Vielfaches einfacher sein als bei der alten Sennerei am oberen Dorfrand, schreibt die Genossenschaft.

Von der Investition von total 2,6 Millionen Franken tragen Bund und Kanton dank der Integration des Vorhabens in das Projekt regionaler Entwicklung PRE Beverin rund eine Million Franken. Ausserdem beteiligen sich die Berghilfe, Stiftungen und Sponsoren sowie die Gemeinde Sufers am Vorhaben. Läuft alles nach Plan, kann die Sennerei Ende Jahr bezogen werden; der erste Käse aus der Produktionsstätte wäre dann Anfang 2024 verkaufsbereit.

Jano Felice Pajarola berichtet seit 1998 für die «Südostschweiz» aus den Regionen Surselva und Mittelbünden. Er hat Journalismus an der Schule für Angewandte Linguistik in Chur und Zürich studiert und lebt mit seiner Familie in Cazis, wo er auch aufgewachsen ist. Mehr Infos

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