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Graubünden Vivonda wird aufgelöst

Die Graubünden Vivonda AG, welche als Lizenznehmerin der Marke Graubünden Viva regionale Produkte vertreibt, stellt ihre Geschäftstätigkeiten ein. 28 Mitarbeitende verlieren dadurch ihre Arbeit.

Südostschweiz
28.09.23 - 08:56 Uhr
Wirtschaft
Genussmarkt in Pragg Jenaz: Diese Geschäftsstelle und jene in Maienfeld werden auf Ende Jahr geschlossen.
Genussmarkt in Pragg Jenaz: Diese Geschäftsstelle und jene in Maienfeld werden auf Ende Jahr geschlossen.
Bild Livia Mauerhofer

Das Unternehmen Graubünden Vivonda vertreibt als Lizenznehmerin die Marke Graubünden Viva. Unter diesem Namen wurden regionale Produkte und Bündner Kulinarik in mehreren regionalen Genussmärkten sowie im schweizerischen Detailhandel vertrieben. Wie Graubünden Vivonda am Donnerstag in einer Mitteilung schreibt, sieht sich das Unternehmen nun gezwungen, seine Geschäftstätigkeiten auf Ende Jahr einzustellen. Durch die Schliessung der Geschäftsstellen in Jenaz und Maienfeld wird das Arbeitsverhältnis mit 28 Mitarbeitern aufgelöst.

Zu den Gründen für das Aus schreibt Graubünden Vivonda: «Die fehlenden, in Aussicht gestellten Mittel für den gemeinsamen Aufbau der Marke Graubünden Viva für den Detailhandel machen eine Schliessung unumgänglich.» Einen finanziellen Beitrag habe die Graubünden Vivonda AG einzig zu Beginn des Projekts vor drei Jahren für den Bau des ersten Genussmarktes in Jenaz erhalten.

Zu wenig Absatz

Weiter hält Christoph Caprez, Verwaltungsratspräsident der Graubünden Vivonda AG, in der Mitteilung fest: «Trotz grossem Einsatz der Mitarbeitenden, Produzenten und Aktionäre erreichten die Absatzzahlen nicht die kritische Grösse, die für einen Weiterbetrieb nötig gewesen wäre.» Das Ziel der Kommunikation der Marke Graubünden Viva und des Kantons sei es gewesen, die Marke im Detailhandel zu etablieren. «Durch das Ausbleiben der in Aussicht gestellten Mittel im ursprünglich vorgesehenen Rahmen blieben diese Ziele aber unerreichbar, ebenso wie die Eröffnung weiterer Standorte», heisst es weiter. Die Unternehmung stand kurz davor, zwei weitere Verkaufsstandorten in Parpan und im Engadin zu eröffnen.

Im Februar 2020 hat die Graubünden Vivonda AG mit dem Kanton Graubünden einen Markenlizenzvertrag abgeschlossen. Graubünden Vivonda ist eine private Initiative und eröffnete laut der Mitteilung an wichtigen Verkehrshauptachsen im Kanton Läden mit einheimischen Produkten. Ebenfalls wurden nationale Geschäfte wie Coop, Migros, Spar, Aldi, Lidl und Manor beliefert. Dieser Absatzmarkt für Bündner Produkte gehe nun verloren.

Auf eine Anfrage von Radio Südostschweiz waren die Veranwortlichen von Graubünden Vivonda am Donnerstagvormittag nicht erreichbar. Die Dachorganisation Graubünden Viva verwies auf den Kanton; dort waren die zuständigen Stellen ebenfalls nicht erreichbar.

(nua)

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Guten Tag die Damen und Herren mit Ideen und Geldgebern - vor einigen Monaten habe ich Kontakt gesucht mit der Geschäftsleitung, weil mir das ganze Konzept, das Angebot, die Preise, die fehlenden Dienstleistung nicht klar aufzeigen konnte, wer davon profitieren sollte. In diesem eher schlecht gelungenen, modernen Bau mit viel Luft nach oben habe ich keinen Mehrwert als im Volg von Pany gefunden. Ich habe meinen Ausführungen einige Ideen beigefügt, was besser gemacht werden könnte. Zwar habe ich eine umgehende Antwort erhalten, aber leider wurde auf meine Bemerkungen nicht weiter eingegangen. Schade - da wird Geld verbraten für eine gute Idee, aber so nicht - das war für mich von Anfang an sehr klar, dass dies NIEMALS rentieren kann. Beste Grüsse Andreas Lehmann

Schade, aber der Bund finaziert lieber die Ukranine mit Millionen für die Minenräumung, nur noch erbärmlich unser Parlament

Ich weiss nicht, ob «Graubünden Vivonda» auch frische Früchte im Sortiment hatte. Sie, der Verfasser des kurzen, aber heftigen Kommentars,, scheinen sie zu haben und damit zu jonglieren. «Graubünden Vivonda» ist, wie ich der Presse entnehme, eine Bündner Eigenleistung, die aus Kantonsmitteln einen Startbeitrag erhielt. Auch für das Ausbleiben weiterer Förderung ist deshalb der Kanton verantwortlich. Welche Motive dabei eine Rolle spielen, ist dem Artikel nicht klar zu entnehmen. Sicher aber ist, dass die Minenräumung, die das Überleben von Kindern und Erwachsenen sichert, aus Bundesmitteln finanziert wird. Auch in kurzen Kommentaren sollten Äpfel und Birnen nicht gemischt werden. Schon gar nicht, wenn dabei Menschenleben auf dem Spiel stehen.

Das Projekt war von Anfang an zum Scheitern verurteilt, aus verschiedenen Gründen. Es ist einfach schade um die vielen Steuergelder, die da vergeudet worden sind. Kommt hinzu, dass meines Wissens kein einziger Handwerker aus dem Prättigau beim Bau dieses Genussmarkts berücksichtigt worden ist. Nur so von wegen Regionalität.

Das ist aber sehr sehr schade. Das Einzige, dass man machen hätte müssen, wäre an der Straße von oben und unten, Werbung und ein Wegbeschreib. Auch außerhalb 2-3 Tischli und einpaar schöne Blumen hinstellen, dann hätte man auch gesehen, dass es für Kunden ist. Denn so, meinte man, es sei nicht öffentlich.
Da hat jemand ein schlechtes Händchen fürs Geschäften oder der Kanton vermieste wieder mal mit Verboten Werbung an den wichtigsten Stellen aufzuhängen.
Das kann man aber sicher nochmal versuchen. An Durchgangsverkehr hängt es dort nicht.

Wenn die Produkte angemessenere Preise hätten, würden erstens mehr Einheimische Leute die Marke unterstützen und konsumieren und unsere Touristen würden vermehrt vorbeischauen!

Was zu erwarten war. Völlig überteuerte Produkte sind immer der Anfang vom Ende. Die Verantwortlichen werden abschleichen. Zurück bleiben leider Angestellte, verschwendete Steuergelder und wieder einmal der schlechte Geschmack vom Grössenwahn von realitätsfremden Möchtegern-Managern.

Schade um die Arbeitsplätze, aber bin froh dass wir nicht noch mehr Steuergelder verlochet haben. Der hatte ja für den Bau irgendwie 1.0 Million bekommen, würde mich wundern was jetzt mit dem Gebäude passiert. Wird es jetzt verkauft und die Million einbehalten?

Wir sollten vermehrt auf Produkte von Coop verzichten! Es gibt mittlerweile fast nur noch Coop überall! Pfui!
Bitte zurück zu heimischen Geschäften.

Ich kann dem Kommentar von Ruedi Ratlos 100-%ig beipflichten. Ich war 2 Mal in Pragg Jenaz und habe einige Artikel gekauft (u.a. Capuns). Aber diese Preise sind exorbitant, was mich nicht nur ratlos sondern auch sprachlos gemacht hat. Da fragt man sich, was die Verantwortlichen studieren. Bei meinem 2. Besuch in Jenaz stand eine Frau am gleichen Regal, nahm ein Päckli Teigwaren in die Hand und stellte es mit einem Aufschrei wieder ins Regal zurück. Die Artikel mögen ja eine gewisse Qualität haben, aber dies rechtfertigt diese wirklich (zu)hohen Preise nicht. Das gleiche kürzlich in einem Landwirtschaftlichen Bio-Laden (vis-à-vis Bad Ragaz) mit grossem Café/Restaurant. Als Kunde fühlt man sich auf jeden Fall total verar... Auch auf dem Churer Markt haben sie GLOBUS-Preise, einfach unanständig. Da frage ich mich, wie viel diese Produzenten z.B. von Coop oder anderen Verteiler bezahlt bekommen. Jetzt, wo praktisch alles Nötige im Preis steigt, wird ein Normalverdiener niemals solche Verkaufspreise akzeptieren, ausser er ist gutbetucht.

Ich war ein Paar Mal in der Niederlassung in Jenaz. Habe das Sortiment und die Preise angeschaut. Für Kaffee/Gipfeli fast 8 Franken bezahlt…. Ich denke, dass zu Qualitätsartikel auch ein Qualitätspreis gehört. Das heisst: ein konkurrenzierender Preis. Etwas, was in der direkten Region hergestellt wird, sollte nicht das Doppelte von Produkten aus Gossau kosten. Solche Phantasien gehen heute nicht mehr auf….

Die Idee einen Regionalen Laden für die Kunden anbieten ist gut.

Nach einem einmaligen Besuch muss ich aber sagen, ( ich führe selber einen Hofladen und produziere selber, habe auch ein erweitertes Sortiment von zugekauften Produkten)

Man tritt in eine Wartehalle ein.
Viele Etiketten sind
" langweilig". Der Wau Effekt ist ausgeblieben. Die Preise sind hoch. Das sind dann auch meine Erwartungen.

Keine Blumen draußen, schlechte Beschilderung wie man zum Laden kommt..

Ich würde kein zweites mal rein gehen..

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