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Dominik Peter beendet nach Essstörungen Skisprung-Karriere

Dominik Peter wird nach einer einjährigen Wettkampfpause nicht in den Skisprung-Weltcup zurückkehren. Der 22-jährige Zürcher beendet seine Karriere und spricht im «Blick» über seine Essstörungen.

Agentur
sda
15.03.24 - 08:24 Uhr
Schneesport
Dominik Peter, der Junioren-WM-Dritte von 2021, schaffte es im Weltcup einmal in die Top Ten
Dominik Peter, der Junioren-WM-Dritte von 2021, schaffte es im Weltcup einmal in die Top Ten
KEYSTONE/URS FLUEELER

Im Oktober liess Dominik Peter via Swiss-Ski verlauten, dass er in der Saison 2023/24 keine Wettkämpfe bestreiten und aus gesundheitlichen und mentalen Gründen eine Auszeit vom Spitzensport nehmen werde.

Nun ist klar: Eine Rückkehr auf die Schanzen wird es nicht geben. Dem ständigen Druck, sein Idealgewicht als Skispringer zu erreichen, wolle er sich nicht mehr aussetzen, erklärte der Zürcher Oberländer gegenüber dem «Blick».

Ein bekanntes Problem im Skispringen

«Dieses zu erreichen, war ein riesiger Kampf», sagt der Bronzemedaillengewinner der Junioren-WM 2021. «Ich ging jahrelang hungrig ins Bett.» Mit fortlaufender Dauer verlor Peter jedoch immer mehr die Kontrolle über sein Essverhalten. «Sobald ich die Augen schloss, sah ich nur Pizzen, Spaghetti oder Süssigkeiten.» Irgendwann konnte er nicht mehr widerstehen und stopfte alles in sich rein.

Die Problematik ist nicht neu. Viele Skispringer hungern für den Erfolg. Als prominentestes Beispiel gilt Olympiasieger und Vierschanzentournee-Sieger Sven Hannawald. Der Weltverband FIS reagierte 2004 mit der Einführung der Body-Mass-Index-Regel. Seither müssen die Springer einen BMI-Mindestwert erreichen, um die maximale Skilänge springen zu dürfen.

Einmal in den Top Ten

Seinen letzten Wettkampf bestritt Peter am 2. April 2023 an der WM in Planica, als er die Qualifikation für das Springen von der Normalschanze verpasste. Im Weltcup schaffte er es einmal in die Top Ten.

Heute wiegt Peter bei einer Körpergrösse von 1,82 Meter 70 Kilogramm und damit rund zehn Kilo mehr als während seiner Aktivzeit. Im kommenden Herbst wird er bei der Kantonspolizei Schwyz eine zweijährige Ausbildung beginnen.

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