Über 50 Zweige für Damian Mettler: Der Vornoten-König aus Bilten kann ein Jubiläum feiern

von Hans Elmer

Das Nationalturnen ist Damian Mettler in die Wiege gelegt worden. Schon seine älteren Geschwister übten diese Sportart erfolgreich aus. Im Alter von fünf Jahren und acht Monaten durfte Damian Mettler seine älteren ­Geschwister erstmals ins Training begleiten und dort Nationalturnluft schnuppern. Sein Talent stellte er früh unter Beweis. Noch vor seinem siebenten Geburtstag erkämpfte er sich seinen ersten Zweig. Drei Wochen später folgte seine erste Auszeichnung an Schweizer Meisterschaften. In den Vornotendisziplinen ist Damian Mettler seit jeher gut, und im Ringen bettet er seine Gegner meistens mit dem Hüfter ins Sägemehl.

Mit Ausnahme des Jahres 2020, als die nationalen ­Titelkämpfe wegen Corona ausfielen, konnte er sich an den Schweizer Meisterschaften stets die Auszeichnung ­sichern. 2019 gelang ihm der grosse Coup, und er holte sich in der Jugendklasse 1 den Titel eines Schweizer Meisters. Dieser Wettkampf in Grosswangen wird Damian Mettler immer in bester Erinnerung bleiben – auch deshalb, weil an diesem Wettkampf seine jüngste Schwester Bianca (in der Kategorie Piccolo) für die zweite Biltner Auszeichnung sorgte.

Zwei Säuli für den elterlichen Bauernhof

Egal ob Steinheben, Steinstossen, Schnelllauf, Hochweitsprung, Freiübung oder Weitsprung: Damian Mettler absolviert diese Disziplinen mit grosser Leichtigkeit. In diesem Jahr hat er das Vornotenprogramm mit einer Ausnahme (39,9 Punkte am Zürcher/Schaffhauser Nationalturntag) immer mit dem Punktemaximum (40,00) abgeschlossen. Oft schafft er als einziger Athlet diese Marke und sich damit eine gute Ausgangslage für die Zweikämpfe. Als Leistungsklasse-1-Turner bestreitet Mettler einen Siebenkampf, bestehend aus vier frei wählbaren Vornoten-Disziplinen und drei Kämpfen im Ringen und Schwingen.

Im «Kurzholz» behagt ihm das Ringen einiges mehr als das Schwingen. Aber auch in den Zwilchhosen hat er grosse Fortschritte gemacht. Dies zeigte sich Anfang Juli am Nationalturntag der Verbände St. Gallen-Appenzell-Glarus in Benken, als er als Führender des Zwischenklassements im Schlussgang stellen konnte und so den Kategoriensieg holte. Der Lohn für diese Meisterleistung waren zwei Säuli, die nun auf dem elterlichen Hof prächtig gedeihen.

Schon mehr als 50 Zweige

Am 24. Juni durfte Mettler am ­Luzerner Jugendnationalturntag in Eschenbach seinen 50. Zweig entgegennehmen und so ein kleines Jubiläum feiern. Mittlerweile ist die Anzahl Zweige auf 53 angewachsen. Bis zum Saisonende sollen noch drei weitere dazukommen, nämlich jene am Luzerner kantonalen Nationalturntag in Ruswil (19. August), am basel-landschaftlichen Nationalturntag vom 2. September in Maisprach und derjenige von den eidgenössischen Nationalturntagen in Wigoltingen (9./10. September). Dazwischen strebt der «Vornoten-König» auch einen weiteren Sieg am Aargauer Vornotenwettkampf in Dintikon an (26. August).

An gleicher Stätte hat sich Mettler auch für eine Teilnahme an den Aargauer Steinstossmeisterschaften eingeschrieben. Dieser Wettkampf soll eine Standortbestimmung sein für die am 16. September stattfindenden Schweizer Meisterschaften. Dort wird Mettler in der Kategorie Knaben (8 kg) teilnehmen. Seine Bestweite im laufenden Jahr steht bei 9,97 m. Auch in dieser Sparte will der 1,75 m grosse Biltner bei der Vergabe der Medaillen ein Wörtchen mitreden. Es wäre nach Gold (2019 Nationalturnen Jugendklasse 1) und Silber (2022 Mattenringen Jugend A) seine dritte Medaille an Schweizer Meisterschaften.

Es warten höhere Aufgaben

Altershalber wird Mettler 2024 in die Leistungsklasse 2 aufsteigen. Diese Kategorie wird für die Turner vielfach zum Stolperstein, da die geforderten Leistungen nicht mehr erreicht werden. Diesbezüglich ist Damian Mettler jedoch auf einem sehr guten Weg. Neulich im Trainingslager zeigte er schon einmal, dass er bereits in vier der sechs Leistungsklasse-2-Disziplinen Maximalnoten erreichen kann. Wenn das keine guten Vorzeichen für seine weitere Karriere sind.