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US-Verteidigungsminister empfängt israelischen Kollegen in Washington

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat bei einem Treffen mit seinem israelischen Kollegen Joav Galant auf eine Verbesserung der humanitären Lage im Gazastreifen gedrungen. «Die Zahl der zivilen Opfer im Gazastreifen ist heute viel zu hoch, und die humanitäre Hilfe ist viel zu gering», sagte Austin am Dienstag bei der Begrüssung Galants laut Redeprotokoll. Deshalb wolle er mit seinem Kollegen darüber sprechen, wie sich die Not dort lindern lasse. Gleichzeitig machte Austin mit Blick auf das Massaker der islamistischen Hamas in Israel am 7. Oktober deutlich: «Kein Land sollte einen solchen Terror ertragen, und kein Land würde eine solche Gefahr tolerieren.» Ziel der US-Regierung sei es, die Region sicherer zu machen. Galant betonte, dass die Zerstörung der Hamas und die Befreiung der Geiseln die Ziele Israels seien.

Agentur
sda
26.03.24 - 21:54 Uhr
Politik
Eine israelische und eine US-Flagge spiegeln sich auf einem Konferenztisch: US-Verteidigungsminister Austin hat seinen israelischen Amtskollegen Galant im Pentagon empfangen. Foto: Jacquelyn Martin/AP/dpa
Eine israelische und eine US-Flagge spiegeln sich auf einem Konferenztisch: US-Verteidigungsminister Austin hat seinen israelischen Amtskollegen Galant im Pentagon empfangen. Foto: Jacquelyn Martin/AP/dpa
Keystone/AP/Jacquelyn Martin

In dem gemeinsamen Gespräch habe Austin betont, dass die USA und Israel eine «moralische Verpflichtung» dazu hätten, die Zivilbevölkerung im Gazastreifen zu schützen, teilte das Pentagon nach dem Treffen mit. Es gebe auch ein «strategisches Interesse» daran. Austin habe Galant aufgefordert, die Zugangsmöglichkeiten für humanitäre Hilfe zu erweitern und die Verteilungsprobleme innerhalb des Gazastreifens anzugehen. Der US-Verteidigungsminister habe ausserdem deutlich gemacht, «dass die Vereinigten Staaten weiterhin bestrebt sind, alle regionalen Akteure davon abzuhalten, den Konflikt über den Gazastreifen hinaus auszunutzen oder auszuweiten».

Die US-Regierung hatte Israel zuletzt mehrfach deutlich vor einer grossangelegten Bodenoffensive in der Stadt Rafah im Süden des abgeriegelten Gazastreifens gewarnt. US-Präsident Joe Biden hatte sogar explizit eingefordert, dass die israelische Führung eine Delegation nach Washington schickt, um über die Bedenken gegen eine Rafah-Offensive zu beraten - und um Israel mögliche Alternativen zu erläutern. Israels Premierminister Benjamin Netanjahu sagte den Besuch seiner Entsandten jedoch am Montag in letzter Minute ab, nachdem der UN-Sicherheitsrat mithilfe der USA eine Resolution verabschiedet hatte, die den internationalen Druck auf Israel erhöht. Sein Minister war zu diesem Zeitpunkt bereits unabhängig von der Delegationsreise in Washington.

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