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Hungertod von Kindern in Gaza

Es erinnert an die Barbarei von Tyrannen in der Geschichte der Menschheit und an die unaussprechlichen Taten von europäischen, überheblichen Kolonisatoren überall auf der Welt, wenn Zivilbevölkerung, Frauen und Kinder beider Seiten im Gazakonflikt unter unwürdigsten Umständen gefangen gehalten, gefoltert werden und in Verzweiflung an Hunger sterben. Das so etwas unter den Augen von grossen auch humanistisch geprägten Kulturen der Welt heute noch - nach weitgehend aufgearbeiteten zwei Weltkriegen - möglich ist, macht mich kopfschüttelnd sprachlos und muss uns mit abgründiger Scham erfüllen.
Wenn hier vor diesem Hintergrund auch in der Schweiz der Antisemitismus und Rassismus grassiert, dann hat dies auch mit Jahrhunderte alter Unterdrückung und Demütigung zu tun, bei der eine sich dominant gebärdende, sich besser wähnende Kultur über eine andere erhebt. Darum können alle sich den Konfliktparteien nahestehenden Teile unserer Bevölkerung, gerade auch die jüdischen und palästinensischen-islamischen Organisationen in der Schweizer, in der Öffentlichkeit nur dann glaubhaft sein, wenn sie sich von den durch Hass entrückten Schandtaten beider Konfliktparteien vor Ort in Gaza distanzieren.

Thomas Rüedi
13.03.24 - 09:34 Uhr
Leserbrief
Ort:
Domat/Ems
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Ich bin mit Ihrem Text einverstanden. Leider scheint es aus historischen Gründen verpönt zu sein, Israel zu kritisieren. Dies ist aber falsch, denn Israel darf wie jeder andere Staat kritisiert werden, wenn er sich nicht an grundsätzliche Regeln halten will. Dies ist nicht als Antisemitismus zu werten. Der Staat Israel wurde bei seiner Gründung 1947 von den arabischen Staaten abgelehnt. Trotzdem hatte Israel nicht das Recht, die den Palästinensern versprochenen Gebiete nach und nach zu besetzen und hat dadurch einen schlimmen Hass auf sich gezogen. Die Gewalttaten der Hamas rechtfertige ich auf keinen Fall, doch damit musste und muss man rechnen, wenn man nicht bereit ist, einen Schritt zurück zu machen und einen ebenbürtigen Palästinenserstaat endlich zuzulassen.