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Am Volk vorbei politisiert

An vielen Orten in Graubünden herrscht eine akute Wohnungsnot. Viele Einheimische können sich die rasant steigenden Mieten nicht mehr leisten und werden aus ihren Heimatdörfern verdrängt. Es gibt unterschiedliche Hebel, wie das Problem behoben werden soll: Pontresina plant eine Lenkungsabgabe, Flims hat einen Erstwohnungspflichtanteil eingeführt und in Davos hat Landammann Philipp Wilhelm eine sehr umfassende und klug ausbalancierte Wohnraumstrategie entwickelt. Die kommenden Jahre werden zeigen, welche Massnahmen zum Erfolg führen. Was aber SVP, FDP und Mitte (darunter leider auch meine Partei) in Bundesbern beschlossen haben, ist ein Hohn. In der laufenden Session wird das ohnehin schon löchrige Zweitwohnungsgesetz noch weiter aufgeweicht. Erstwohnungen können damit noch einfacher in Zweitwohnungen umgewandelt werden. Mit der Folge das weitere Wohnungen für Einheimische verloren gehen und die Mietpreise weiter ansteigen. Gewisse Politiker haben wohl den Knall der AHV-Abstimmung nicht gehört und machen weiterhin nur Politik für die obersten Zehntausend. Das Normalsterbliche dabei auf der Strecke bleiben, wird billigend in Kauf genommen – leider auch von Bündner Parlamentariern.

Bruno Schneider
06.03.24 - 16:33 Uhr
Leserbrief
Ort:
Davos
Zum Artikel:
https://www.suedostschweiz.ch/politik/bern-parlament-heisst-lockerung-d…
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Ich frage mich schon lange, wofür es überhaupt Zweitwohnungen braucht. Ohne solche könnte man die Wohnungsknappheit an vielen Orten bequem lösen. Wenn ich Ferien mache, gehe ich ins Hotel und brauche keine Wohnung zu unterhalten, die meistens leer steht.