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Brienzer dürfen zurück in ihr Dorf

Die Sperre von Brienz/Brinzauls endet in der Nacht auf morgen Dienstag. Die Einwohnerschaft darf nach knapp zwei Monaten zurück in ihre Häuser. Eine erneute Evakuierung ist jedoch möglich. 

Südostschweiz
03.07.23 - 12:18 Uhr
Ereignisse
Grosses Glück: Der Schuttstrom, der in der Nacht auf den 16. Juni niederging, kam wenige Meter vor dem Dorf Brienz/Brinzauls zum Stehen. 
Grosses Glück: Der Schuttstrom, der in der Nacht auf den 16. Juni niederging, kam wenige Meter vor dem Dorf Brienz/Brinzauls zum Stehen. 
Bild Olivia Aebli-Item

Exakt 52 Tage nachdem das Dorf Brienz/Brinzauls evakuiert wurde, gibt der Gemeindeführungsstab jetzt Entwarnung: Die Evakuierung wird heute Montag um Mitternacht aufgehoben. Die Brienzerinnen und Brienzer dürfen bereits von Montag auf Dienstag wieder in ihren eigenen Betten schlafen. Somit endet der Ausnahmezustand für die Bevölkerung von Brienz/Brinzauls genau 18 Tage, nachdem ein grosser Teil der sogenannten «Insel» abgebrochen ist und sich ein Schuttstrom bis kurz vor das Dorf wälzte. Aussenstehende dürfen das Dorf allerdings erst ab Dienstag betreten. Die Luftraumsperre über Brienz/Binzauls wird ebenfalls am Dienstag aufgehoben.

Betretungsverbot für Gebiet oberhalb des Dorfes

Tabu ist weiterhin das Gelände oberhalb von Brienz/Brinzauls bis zum Plateau. Dieses Gebiet bleibt aus Sicherheitsgründen gesperrt. Ebenfalls bleiben bestimmte Wanderwege geschlossen. Dies aufgrund der Gefahr von Steinschlag. 

Ab Dienstag ist ausserdem die östliche Zufahrt ins Dorf von der Seite Surava/Alvaneu wieder frei. Die Zufahrt von Westen ist weiterhin geschlossen respektive dürfen nur die Bewohnerinnen und Bewohner, die Nutzer von Zweitwohnungen sowie Lieferanten die westliche Zufahrt nutzen.

Plateau stellt mögliche Gefahr dar

Nicht auszuschliessen ist laut dem Krisenstab, dass das Dorf in den nächsten Wochen erneut evakuiert werden muss. In Zukunft könnte vom Bereich Plateau eine Gefährdung ausgehen. Bis zu vier Millionen Kubikmeter sprödes Gestein könnten aus diesem Bereich abrutschen oder abstürzen. Ein Experten-Team beurteilt laufend die Situation. Zudem wird der Hang weiterhin durch ein Frühwarnsystem überwacht.

Die Gemeinde betont, dass ein grösseres Ereignis, welches für das Dorf eine Gefahr darstellen könnte, sich über Wochen oder Monate im Voraus abzeichnen werde. Einsatzkräfte stünden in Bereitschaft, falls das Dorf sofort oder innert weniger Stunden evakuiert werden müsse. In diesem Fall würden Alarmsirenen eingesetzt und die strengeren Phasen Rot oder Blau ausgerufen. (us/paa/red)

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